Was ist noch wichtig?

Autor*innen: Isabelle Melcher & Kai Jannik

Offenheit, Geduld und Wertschätzung von Seiten des Umfelds erleichtern die Bewältigung der medizinischen und juristischen Anforderungen und Hürden auf dem Weg der Transition. Da sich durch vermehrte Sichtbarkeit von trans* Personen in den Medien, durch Fortbildungsangebote, durch die Möglichkeiten des Internets und andere Entwicklungen, ein zunehmend realistischeres Bild von trans* Personen in der Öffentlichkeit bildet, sind Freund*innen und Familienmitglieder oft gerne zu dieser Unterstützung bereit. Ablehnenden Reaktionen liegt häufig ein Mangel an Wissen und eigenen Ängsten zugrunde. Hier können Gespräche helfen. Meist reagieren jedoch mehr Menschen positiv auf ein Coming-out, als zunächst erwartet wird. Auch Geduld kann dabei ein wichtiger Faktor sein. Der eigene innere Coming-out Prozess kann sich über sehr lange Zeit hinziehen und auch Außenstehende brauchen zunächst Zeit, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Auch sich selbst gegenüber ist immer mal wieder Geduld gefragt. Ist der eigene Weg klar, entsteht vielleicht das Gefühl, es könne nicht schnell genug gehen. Hier ist es wichtig, sich immer wieder die eigenen Ziele in Erinnerung zu rufen, diese auf ihre Realisierbarkeit hin zu überprüfen, und auch hin und wieder inne zu halten, um sich die Zeit zu geben, sich an alles zu gewöhnen, und bereits erreichte Ziele auf dem Weg der Transition zu feiern. Hierbei spielt ebenfalls die Unterstützung von anderen Menschen, die zuhören und Mut machen, eine wichtige Rolle. In Selbsthilfegruppen, Coming-out Jugendgruppen und auch online gibt es Möglichkeiten, sich mit Menschen auszutauschen, die sich auf einem ähnlichen Weg befinden. Das Gefühl, nicht allein zu sein, kann sehr entlastend wirken. Die Gesprächsmöglichkeit mit einer Person, die einfach nur zuhört und Ängste und Sorgen genauso ernst nimmt, wie positive Erlebnisse im Zusammenhang mit der Transition, kann eine große Erleichterung bedeuten. Dies können begleitende Therapeut*innen, Freund*innen oder Familienmitglieder sein. Auch Fachkräfte können inzwischen Fortbildungsangebote wahrnehmen, und viele Firmen verfügen zunehmend über ein Diversity Management, welches auch LSBTTIQ mit im Blick hat.   

Letzte Aktualisierung: 21.01.2021

nach oben