Autor*innen: Isabelle Melcher & Kai Janik
Transition (lat. transire = hinübergehen) bedeutet ein „Hinübergehen“ in das geäußerte Geschlecht. Dabei gibt es zum Glück keinen vorgeschriebenen Transitionsweg. Die Transition sieht für alle anders aus und richtet sich nach den Bedürfnissen der betreffenden Person. Es spielen jedoch auch gesundheitliche Voraussetzungen, das soziale Umfeld und die finanzielle Situation eine Rolle. Eine Transition kann gesellschaftlich-soziale, medizinische und juristische Schritte beinhalten. Nach einem inneren Coming-out und dem Bewusstwerden der eigenen Geschlechtsidentität können unter anderem diese Punkte folgen:
- Ein Coming-out im engen Freundes- oder Familienkreis
- Die Äußerung des Wunsches, mit anderen Namen und/oder Pronomen angesprochen zu werden
- Außenrepräsentation im geäußerten Geschlecht (z.B. durch Kleidung)
- Coming-out am Arbeitsplatz oder in der Schule
- Beginn einer Begleittherapie (Voraussetzung für medizinische Transitionsschritte)
- Juristische Namens- und Personenstandsänderung (oft langwieriges und kostenintensives Verfahren mit Gutachten und Gerichtstermin)
- Hormonersatztherapie (Hormone müssen lebenslang zugeführt werden, um ihren Effekt zu behalten)
- Körperangleichende Operationen (z.B. Angleichung der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale)
Für nicht-binäre Personen sind einige der medizinischen und juristischen Schritte nur sehr schwer oder über Umwege zu erreichen, da das System auf ein binäres Geschlechterbild ausgerichtet ist.
Letzte Aktualisierung: 10.03.2021