TRANS UND … EINE VIRTUELLE VORLESUNGSREIHE ZUR INTERSEKTIONALEN BETRACHTUNG DER BERATERISCHEN UND THERAPEUTISCHEN ARBEIT MIT TRANSGESCHLECHTLICHEN PERSONEN

90 Minuten, jeweils 19:30 bis 21:00 Uhr, moderiert von der AG Ringvorlesung des VLSP*

Für Termin 5 wird eine Dolmetschung in Deutsche Gebärdensprache (DGS) bereitgestellt, bei allen anderen Terminen ist eine Dolmetschung in Gebärdensprache (DGS) auf Anfrage möglich (bitte bei der Anmeldung angeben).

-> Anmeldung zur Ringvorlesung "TRANS UND..." hier

TRANS UND … EINE VIRTUELLE VORLESUNGSREIHE ZUR INTERSEKTIONALEN BETRACHTUNG DER BERATERISCHEN UND THERAPEUTISCHEN ARBEIT MIT TRANSGESCHLECHTLICHEN PERSONEN

Eine intersektionale Betrachtung der Lebenssituation von Behandelten ist in der beraterischen und therapeutischen Arbeit unerlässlich. Den berichteten Erfahrungen von Therapie in Anspruch nehmenden Personen und neuesten wissenschaftlichen Forschungen nach passiert dies aktuell noch viel zu wenig! Auch die eigene Positionierung als therapeutisch arbeitende Person bedarf einer sorgfältigen Reflexion in ihrer Wirkung auf die therapeutische Beziehung und Behandlung. Zeitgleich gibt es Möglichkeiten, den beraterischen und therapeutischen Kontext auch für von (Mehrfach-)Diskriminierung betroffenen Personen zugänglicher zu gestalten.

Die Behandlung von transgeschlechtlichen Personen kann, wenn gewünscht, weit über eine „klassische Transitionsbegleitung“ hinaus gehen. Für Anfänger*innen in der Begleittherapie gibt es mittlerweile eine Vielzahl an guten Weiterbildungsangeboten.

Wie kann der Weg nach einer ersten Basisfortbildung zum Thema geschlechtlicher Vielfalt weitergehen?

Wie ist es möglich, mehrfachdiskriminierten Personen ein hilfreiches und wertschätzendes Angebot zu machen?

Wie kann die psychotherapeutisch und beraterische arbeitende Haltung und Arbeit reflektiert werden, um weitere zentrale Identitätsdimensionen von Therapie in Anspruch nehmenden Personen in den therapeutischen Kontext mit einfließen zu lassen?

Wie können bereits vorhandene Expertisen in die Arbeit mit transgeschlechtlichen Personen in den therapeutischen Prozess mit eingeflochten werden?

Diese und weitere Fragen werden in der virtuellen Vorlesungsreihe TRANS UND … thematisiert und diskutiert, um einen „Blick über den eigenen Tellerrand hinaus“ zu ermöglichen.

In einem zeitlich überschaubaren Rahmen, durch das virtuelle Format und Gebärdendolmetschen (Bedarf bitte vorab anmelden) soll ein Raum geschaffen werden, in dem sich Fachpersonen mit und ohne eigene Marginalisierungserfahrungen, sowie weitere Interessierte an den Themen barrierebewusst fortbilden und austauschen können.

Durch eine Vielzahl von kompetenten Referent*innen, werden wir mit Ihnen und Euch gemeinsam Querschnittthemen der beraterisch-therapeutischen Arbeit mit Transpersonen beleuchten.

Weitere Infos zur Veranstaltung finden Sie/Ihr unten oder als Flyer hier

Für Fragen sind wird unter ringvorlesung [at] vlsp.de (ringvorlesung[at]vlsp[dot]de) erreichbar.

Wir freuen uns auf Sie und Euch.

Mit herzlichen Grüßen
Kira Dücker und Emilian Janknecht für die AG Ringvorlesung des VLSP


1 Narratives on a Long Trans journey while being Afro, Agender and wearing binder

Dienstag 15.10.2024 - AnouchK Ibacka Valiente

2 Trans und Kink

Dienstag 26.11.2024 - Gabriel Gottschald

3 Körpertherapie von und mit queer/trans*positionierte/n Menschen

Montag 02.12.2024 - Pasquale Virginie Rotter

4 Rassismus und trans* Feindlichkeit in der psychologischen Versorgung - Phänomene, Intersektionen, Forderungen

Montag 27.01.2025 - Tsepo Bollwinkel

5 Trans und Gehörlosigkeit

Freitag 07.02.2025 - Sophie Terhorst

6 Transitionsbegleitung komplextraumatisierter Personen - ein Aufschlag

Dienstag 25.03.2025 - Emilian Janknecht

 

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Beschreibungen & Referent*innen:

1. Narratives on a Long Trans journey while being Afro, Agender and wearing binder - AnouchK ibacka Valiente

Dienstag 15.10.2024

Beschreibung
I will be sharing my impressions of many years of trans experiences...and analizing how aging can bring comfort and at the same time some feelings of being marginalization in a society who is agist ...no matter of being marginalized the gender the race and if you are vegetarian.
(Der Input wird gemischt in Deutscher und Englischer Lautsprache vorgetragen.)

Referent*in
AnouchK Ibacka Valiente, Im AnouchK Ibacka Valiente, 52 years old, afro cuban congolese trans no binaire, agender living in Europe for very long time. I have been doing some community work from creating events to facilitate workshops in differents fields. Lately I facilitate familiy constellations and I’m supporting and accompagning people in their healing process

 

2. Trans und Kink - Gabriel Gottschald

Dienstag 26.11.2024

Beschreibung
In dieser Vorlesung soll es um Personen gehen, die sowohl kinky als auch transgeschlechtlich sind. Historisch gesehen waren diese Themen unfreiwillig miteinander verflochten. Trans zu sein wurde in Gesellschaft und Fachkreisen vor allem als Perversion oder Paraphilie betrachtet, Interesse an BDSM ebenfalls. Betroffene müssen aus gutem Grund Unverständnis, Verurteilung und Diskriminierung befürchten. Kein Wunder, dass viele Angst haben, es im therapeutischen Setting anzusprechen - vor allem wenn beides Teil ihres Lebens ist. Erst jetzt befinden wir uns in einer entpathologisierenden Wende und so langsam sickert durch, dass es sich weder bei Transgeschlechtlichkeit, noch bei Interesse an BDSM, um psychische Störungen handelt.
Vor dem historischen Hintergrund und der weiterhin florierenden Fetischisierung von Trans-Körpern, soll in diesem Vortrag darauf eingegangen werden, wie die Lebensrealitäten dieser Gruppe tatsächlich aussehen. Was sind die Herausforderungen, was sind die Chancen? Wie kann es aussehen, wenn eine Person in beidem aufblüht? Wie kann und sollte man als Fachkraft damit umgehen, wenn schwierige Situationen aufkommen? Wie gestaltet man die therapeutische Beziehung so, dass die betroffene Person sich überhaupt traut, offen hierüber zu sprechen?

Referent*in
Gabriel Gottschald (they/er) ist Psychologischer Psychotherapeut (ST), weiß, nonbinär trans, neurodivergent und noch einiges mehr. They begleitet Menschen auf ihrem Weg durch die Transition und lehrt zu queeren Lebensrealitäten.

 

3. Körpertherapie von und mit queer/trans*positionierte/n Menschen - Pasquale Virginie RotteR

Montag 02.12.2024

Beschreibung
Was ist der Körper? Wer ist der Körper? Warum mit dem Körper? Die Vorlesung zieht intersektionale Verbindlungslinien zwischen non-normativen Körpern, Gewalterfahrungen in einem spezifisch deutschen Kontext, dem Nervensystem, verwobenen Geschichten von Kolonialismus, Rassismus und Kapitalismus sowie der (professionellen) Notwendigkeit, den Körper als das zu wahrzunehmen was er ist: Ein Sein, kein Haben. Pasquale schöpft aus deren Erfahrungswissen von 15+ Jahren hands-on empowerment- und körperorientierter Arbeit mit mehrfach marginalisierten Körpern in Einzel- und Gruppensettings.

Referent*in
Pasquale Virginie Rotter wirkt als Holistic Facilitator und Empowerment Spaceholder, Somatic Coach und Healing Being. Pasquale lebt – als akademisierte light-skinned chronically ill Afroösterreicherin mit deutscher Muttersprache und relativem Normkörper im unteren Einkommensviertel verortet – in Berlin und wirkt europaweit als Holistic Facilitator und Empowerment Spaceholder, Somatic Coach und Healing Being in (Ent-)Lern-, Transformations- und Befreiungsprozessen. Schreibt außerdem, performt, umarmt
gerne Bäume und spricht mit Spinnen.

 

4. Rassismus und trans* Feindlichkeit in der psychologischen Versorgung - Phänomene, Intersektionen, Forderungen - Tsepo Bollwinkel

Montag 27.01.2025

Beschreibung
Im Zentrum der Vorlesung stehen die besonderen Herausforderungen, denen rassifizierte trans* Menschen im medizinisch/psychologischen Betrieb gegenüberstehen - und die sind massiv. Die vortragende Person spricht aus eigener verkörperter Erfahrung und jahrzehntelanger Empowermentarbeit mit Betroffenen.

Referent*in
Tsepo Bollwinkel denkt, schreibt und lehrt zu sozialer und ökölogischer Gerechtigkeit mit den Schwerpunkten race und gender sowie Kolonialitäten.

 

5. Trans und Gehörlosigkeit - Sophie Terhorst

Freitag 07.02.2025

Beschreibung
In dem Vortrag geht es um die Besonderheiten der psychotherapeutischen Versorgung gehörloser und hörbehinderter trans Klient:innen. Es werden zunächst Basics zur Sprache und Kultur und Lebenssituation gehörloser Menschen vorgestellt. Anschließend soll es darum gehen, was gehörlose Klient:innen in psychotherapeutischen Settings brauchen und vor welchen Herausforderungen gehörlose trans Klient:innen und ihre Therapeut:innen stehen. Abschließend werden Anregungen und Tipps für die Gestaltung eines barrierearmen Psychotherapieangebots für hörende Gesundheitsversorger:innen gegeben.

Referent*in
Sophie Terhorst (sie) ist Psychotherapeutin für Erwachsene und Schulpsychologin. Sie begleitet gehörlose Klient:innen mit Transitionsanliegen in der Psychotherapie. Sie ist selbst cis, weiß, queer, hörend, gebärdensprachkompetent und seit langem mit gehörlosen Menschen in gebärdensprächlichen Zusammenhängen aktiv.

Mit Dolmetschung in Gebärdensprache (DGS). Für alle anderen Termine, Dolmetschbedarf bitte in der Anmeldung angeben.

 

6. Transitionsbegleitung komplextraumatisierter Personen - ein Aufschlag - Emilian Janknecht

Dienstag 25.03.2025

Beschreibung
Ein gängiges Stereotyp in Psychotherapie und Psychiatrie besagt, dass eine Posttraumatische Belastungsstörung oder eine Komplexe Dissoziative Störung eine Differentialdiagnose zu Geschlechtsinkongruenz darstellt.
Obwohl sich diese Annahme wissenschaftlich bislang nicht untermauern ließ, fürchten sich viele Psychotherapeut*innen, komplextraumatisierte Klientys in ihrer medizinischen Transition aktiv zu unterstützen. In dieser Vorlesung möchte ich Vorurteile mit Ihnen und Euch zusammen überwinden und praxisnahe Wege aufzeichnen, eine affirmative Transitionsbegleitung mit einer autonomiestärkenden, traumatherapeutischen Behandlung zu verquicken. Ein besonderer Schwerpunkt des Vortrags wird der Umgang mit trans Personen darstellen, welche eine Dissoziative Identitätsstruktur entwickelt haben.

Referent*in
Emilian Janknecht (er/they) arbeitet als weißer, neurodiverser, niedergelassener Psychotherapeut in Gelsenkirchen. Seine Behandlungsschwerpunkte sind Komplextrauma, Dissoziative Störungen sowie die Intersektion dieser Themen mit queeren Lebensentwürfen. Zudem bietet er Transitionsbegleitungen im Einzel- sowie Grupensetting an und hat durch seine eigene queere und Transgeschichte einen leichteren Zugang zum Thema.

Teilnahmegebühren

Bei der Buchung einzelner Veranstaltungen gelten die folgenden Preise: 
Extern regulär 40 €, extern ermäßigt 20 €, VLSP-Mitglied regulär 15 €, VLSP-Mitglied ermäßigt 10 €
Ermäßigung gilt für Personen in Aus- oder Weiterbildung, Studierende, Arbeitssuchende und weitere Personen in prekären Situationen (nach Selbsteinschätzung).
Wenn auch der ermäßigte Preis eine finanzielle Hürde darstellt, der Sie von der Teilnahme an der Veranstaltung abhält, schreiben Sie bitte eine it [at] vlsp.de (Mail) mit dem Betreff "RVL Vergünstigung". Wir melden uns dann vor der Veranstaltung zu den Möglichkeiten einer weiteren Vergünstigung.

Bei Buchung der kompletten Ringvorlesung (bitte dieses Ticket buchen) gibt es 20% Rabatt. Die Kosten betragen dann:
Extern regulär 192 €, extern ermäßigt 96 €, VLSP-Mitglied regulär 72 €, VLSP-Mitglied ermäßigt 48 €

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Letzte Aktualisierung: 22.08.2024

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