Psychotherapie mit Klient*innen, die von Heteronormativität belastet werden

Acht Praktiker*inneninterviews

Masterarbeit von Lian Eisenhuth, 2017

Zusammenfassung:

Angesichts des Missverhältnisses von häufiger Therapienutzung bei einer gleichzeitigen mangelnden spezifischen Ausbildung von Therapeut*innen zu den Bedarfen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren (lsbtiq*) Klient*innen fragt die Forschungsarbeit, wie eine Psychotherapie mit Klient*innen aussehen kann, die von Heteronormativität belastet werden. Durch die Setzung der Heteronormativität als Ausgangspunkt dieser Arbeit werden neben dem lsbtiq* Spektrum auch cisgeschlechtliche heterosexuelle Menschen eingeschlossen, die beispielsweise nicht den gängigen Geschlechterrollen entsprechen. Die Arbeit fasst die explorativen Ergebnisse von acht leitfadengestützten Expert*inneninterviews (Bogner, Littig & Menz, 2002) zusammen, die mit Hilfe einer Inhaltlich Strukturierenden Inhaltsanalyse (Kuckartz, 2016) ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen konkrete Ansatzpunkte für das Zusammenspiel von therapeutischem Handwerkszeug, bedeutsamer Haltungsaspekte seitens der Therapeut*innen sowie Rahmenbedingungen, die nötig sind, damit sich lsbtiq* Menschen wohl fühlen und Heteronormativität thematisiert und bearbeitet werden kann. Die Ergebnisse bieten unter anderem umfangreiches Potenzial für die Verbesserung von therapeutischen Aus- und Weiterbildungen.

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Letzte Aktualisierung: 25.10.2020

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